Am Sonntag, den 7. Mai 2007, findet der Tag der Elektromobilität in Altenbeken statt. Ich habe mich vorab mit Andreas Driller vom Bierßenhof getroffen, um mit dem Elektroauto Nissan Leaf von Altenbeken nach Paderborn und zurück zu fahren. Auf der Fahrt haben wir über Elektroautos und den Tag der Elektromobilität gesprochen.
Den Nissan Leaf gibt es bereits in der zweiten Generation. Mit einer Batteriekapazität von 30kWh kommt er theoretisch auf eine Reichweite von 250km. Andreas, dessen Familie den Wagen seit 3 Jahren täglich nutzt, erzählt mir, dass die reale Reichweite etwas über 200km liegt. Genug, um bis nach Bremen zu kommen ohne zwischendurch stehen zu bleiben, um zu laden. Die Strecke ist Andreas schon gefahren. Das Navi des Leaf zeigt an, wie viel Ladung bei der Ankunft am Zielort noch verfügbar ist. Dabei ist es etwas konservativ und zeigt lieber zu wenig an, als zu viel. Im Gegensatz zu den Werten in der Werbung.
Genau um solche Erfahrungswerte soll es am Sonntag gehen. Nicht nur Händler sollen erzählen, warum Elektrofahrzeuge so toll sind, sondern auch Menschen, die seit Jahren damit unterwegs sind. Zum Anschauen und Mitfahren wird eine große Auswahl an Elektrofahrzeugen vor Ort sein: Tesla Model S, Tesla Model X, Tesla Roadster, Nissan Leaf, Renault ZOE, BMW i3, Smart electric drive, Mercedes B electric drive, Renault Kangoo, Golf2 Citystromer, Citroen Saxo, VW e-up und Kia Soul EV.
Neben den Elektroautos werden Elektromotrorräder dort sein: Zero S, Brammo Impulse, Roller und Pedelecs.
Nach einer kurzen Einführung zum Nissan Leaf, fuhren wir los. Das letzte Mal bin ich vor sieben Jahren mit einem Elektroauto gefahren. Damals mit einem umgerüsteten Fiat 500 auf den Großglockner. Im Alltag fahre ich einen Renault Modus. Der Leaf ist ein Automatikauto und hat zwei Fahrmodi. B und D. D soll sich anfühlen wie ein Verbrennerfahrzeug. B erhöht die Leistung der rekuperativen Bremse. Dadurch wird mehr Energie zurückgewonnen, wenn man vom Gaspedal geht, und man muss die Bremse seltener benutzen. Ich bin eine Strecke im B und einem im D-Modus gefahren. Groß hat sich der Unterschied nicht angefühlt. Auch der Eco-Modus, der nochmals 5-10% Reichweite bringt, hat auf das tatsächliche Fahrgefühl nur wenig Einfluss gehabt.
Auch die Klimaanlage spielt eine Rolle. Gerade in Deutschland, wo es auch einmal kühler wird. Der Leaf hat eine Wärmepumpe, die das Fahrzeug sparsamer wärmt als klassische Heizdrähte. Bei der Testfahrt wurde die Nutzung der Klimaanlage vom Fahrzeug mit einer reduzierten Reichweite von 6km angegeben. Bei 200km Reichweite kann man sich diesen Luxus leisten.
Anschluss vor der Motorhaube
Schnellladekabel
Stromsäule
Das Auto hat, wie alle Elektrofahrzeuge, eine kräftige Beschleunigung. Und ist dabei flüsterleise. Ich fühle mich immer ein bisschen an die Autos auf einem Rummelplatz erinnert. Man gleitet über die Straße.
In Paderborn fuhren wir zu einer Ladestation. Waren zu Beginn die meisten kostenlos, stellen immer mehr Anbieter auf ein Bezahlsystem um. Auch weil inzwischen so viele Elektrofahrzeuge unterwegs sind, dass die Ladestationen ansonsten ständig belegt wären. In Deutschland hat sich noch kein einheitliches System zum Bezahlen an der Ladestation durchgesetzt. Es erinnert ein wenig an Mobilfunkanbieter. Man meldet sich bei einem Anbieter an. Manchmal gibt es eine Einrichtungsgebühr von etwa 10€. Dafür bekommt man einen RFID-Anhänger, mit dem man sich bei der Ladestation identifizieren kann. Man hält den Anhänger an die Ladesäule und schon kann man laden. Abgerechnet wird über kWh und/oder Zeit. In OWL liegen die Preise meist zwischen 24 und 35 Cent je kWh. Zwischen den Ladestationenanbietern gibt es teilweise Roaming-Verträge. So ist es möglich als Kunde eines Anbieters auch bei einem anderen Anbieter zu laden. Manchmal erhöht sich dadurch jedoch der Preis. Alternativ zum RFID-Chip ist es auch oft möglich über eine Handy-App den Ladevorgang zu starten.
Ein großer Produzent von Ladestationen kommt aus der Region. Wallbe aus Schlangen. Komponenten werden in Schieder Schwalenberg bei Phoenix Contact gefertigt.
Man kann Elektrofahrzeuge auch am normalen 230V Hausstrom laden. Dann dauert das Laden beim Leaf um die 10-12 Stunden. Man kann einen Ladeplan erstellen, sodass das Fahrzeug automatisch in der Nacht geladen wird. Auch die Heizung kann man automatisieren, sodass das Fahrzeug in der Früh vollgeladen und mit angenehmer Temperatur abfahrbereit ist.
Soll es schneller gehen, braucht man ein Schnellladegerät. Damit ist das Fahrzeug in 20 Minuten von 10% auf 80% geladen. Vor allem unterwegs praktisch, weshalb immer mehr Raststätten sich mit Ladesäulen ausstatten. Eine Ladesäule kostet etwa 35.000€.
In Altenbeken stehen am Marktplatz zwei Ladestationen, die von der Westfalen Weser Netz GmbH betrieben werden. Dort kann mit bis zu 22kW geladen werden.
Listenpreis für den Nissan Leaf liegt derzeit bei 23.365€, wobei noch 79€ monatliche Batteriemiete hinzukommen, wenn man diese nicht mitkauft. 25.365€ mit 30kWh statt 24kWh. Je nachdem was man für Strom zahlt oder eine Solaranlage besitzt kann der Verbrauch günstiger sein. KFZ-Steuer ist aktuell für Elektrofahrzeuge bei 0€. Auch das Service ist bei Elektrofahrzeugen meist günstiger als für Verbrennerfahrzeuge.
Schaut man unter die Motorhaube des Leaf wirkt es auf den ersten, ungeschulten Blick wie ein Verbrennerfahrzeug. Allerdings handelt es sich bei dem großen Kasten nicht um den Motorblock, sondern den Wechselrichter. Der Motos selbst befindet sich weiter unten zwischen den Rädern.
Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann dies am Tag der Elektromobilität in Altenbeken machen. Sonntag, 7. Mai 2017 11:30 – 17:00 Uhr Am Marktplatz, 33184 Altenbeken
Neben den Fahrzeugen und Fahrer_innen gibt es eine von einem Elektroauto betriebene Bühne und Verpflegung durch die Bergkäserei Bierßenhof und Den Fladenwagen.
Am Sonntag, den 7. Mai 2007, findet der Tag der Elektromobilität in Altenbeken statt. Ich habe mich vorab mit Andreas Driller vom Bierßenhof getroffen, um mit dem Elektroauto Nissan Leaf von Altenbeken nach Paderborn und zurück zu fahren. Auf der Fahrt haben wir über Elektroautos und den Tag der Elektromobilität gesprochen.
Den Nissan Leaf gibt es bereits in der zweiten Generation. Mit einer Batteriekapazität von 30kWh kommt er theoretisch auf eine Reichweite von 250km. Andreas, dessen Familie den Wagen seit 3 Jahren täglich nutzt, erzählt mir, dass die reale Reichweite etwas über 200km liegt. Genug, um bis nach Bremen zu kommen ohne zwischendurch stehen zu bleiben, um zu laden. Die Strecke ist Andreas schon gefahren. Das Navi des Leaf zeigt an, wie viel Ladung bei der Ankunft am Zielort noch verfügbar ist. Dabei ist es etwas konservativ und zeigt lieber zu wenig an, als zu viel. Im Gegensatz zu den Werten in der Werbung.
Genau um solche Erfahrungswerte soll es am Sonntag gehen. Nicht nur Händler sollen erzählen, warum Elektrofahrzeuge so toll sind, sondern auch Menschen, die seit Jahren damit unterwegs sind. Zum Anschauen und Mitfahren wird eine große Auswahl an Elektrofahrzeugen vor Ort sein: Tesla Model S, Tesla Model X, Tesla Roadster, Nissan Leaf, Renault ZOE, BMW i3, Smart electric drive, Mercedes B electric drive, Renault Kangoo, Golf2 Citystromer, Citroen Saxo, VW e-up und Kia Soul EV.
Neben den Elektroautos werden Elektromotrorräder dort sein: Zero S, Brammo Impulse, Roller und Pedelecs.
Nach einer kurzen Einführung zum Nissan Leaf, fuhren wir los. Das letzte Mal bin ich vor sieben Jahren mit einem Elektroauto gefahren. Damals mit einem umgerüsteten Fiat 500 auf den Großglockner. Im Alltag fahre ich einen Renault Modus. Der Leaf ist ein Automatikauto und hat zwei Fahrmodi. B und D. D soll sich anfühlen wie ein Verbrennerfahrzeug. B erhöht die Leistung der rekuperativen Bremse. Dadurch wird mehr Energie zurückgewonnen, wenn man vom Gaspedal geht, und man muss die Bremse seltener benutzen. Ich bin eine Strecke im B und einem im D-Modus gefahren. Groß hat sich der Unterschied nicht angefühlt. Auch der Eco-Modus, der nochmals 5-10% Reichweite bringt, hat auf das tatsächliche Fahrgefühl nur wenig Einfluss gehabt.
Auch die Klimaanlage spielt eine Rolle. Gerade in Deutschland, wo es auch einmal kühler wird. Der Leaf hat eine Wärmepumpe, die das Fahrzeug sparsamer wärmt als klassische Heizdrähte. Bei der Testfahrt wurde die Nutzung der Klimaanlage vom Fahrzeug mit einer reduzierten Reichweite von 6km angegeben. Bei 200km Reichweite kann man sich diesen Luxus leisten.
Das Auto hat, wie alle Elektrofahrzeuge, eine kräftige Beschleunigung. Und ist dabei flüsterleise. Ich fühle mich immer ein bisschen an die Autos auf einem Rummelplatz erinnert. Man gleitet über die Straße.
In Paderborn fuhren wir zu einer Ladestation. Waren zu Beginn die meisten kostenlos, stellen immer mehr Anbieter auf ein Bezahlsystem um. Auch weil inzwischen so viele Elektrofahrzeuge unterwegs sind, dass die Ladestationen ansonsten ständig belegt wären. In Deutschland hat sich noch kein einheitliches System zum Bezahlen an der Ladestation durchgesetzt. Es erinnert ein wenig an Mobilfunkanbieter. Man meldet sich bei einem Anbieter an. Manchmal gibt es eine Einrichtungsgebühr von etwa 10€. Dafür bekommt man einen RFID-Anhänger, mit dem man sich bei der Ladestation identifizieren kann. Man hält den Anhänger an die Ladesäule und schon kann man laden. Abgerechnet wird über kWh und/oder Zeit. In OWL liegen die Preise meist zwischen 24 und 35 Cent je kWh. Zwischen den Ladestationenanbietern gibt es teilweise Roaming-Verträge. So ist es möglich als Kunde eines Anbieters auch bei einem anderen Anbieter zu laden. Manchmal erhöht sich dadurch jedoch der Preis. Alternativ zum RFID-Chip ist es auch oft möglich über eine Handy-App den Ladevorgang zu starten.
Zwei populäre Anbieter im Raum OWL sind Plugsurfing und newmotion.
Ein großer Produzent von Ladestationen kommt aus der Region. Wallbe aus Schlangen. Komponenten werden in Schieder Schwalenberg bei Phoenix Contact gefertigt.
Man kann Elektrofahrzeuge auch am normalen 230V Hausstrom laden. Dann dauert das Laden beim Leaf um die 10-12 Stunden. Man kann einen Ladeplan erstellen, sodass das Fahrzeug automatisch in der Nacht geladen wird. Auch die Heizung kann man automatisieren, sodass das Fahrzeug in der Früh vollgeladen und mit angenehmer Temperatur abfahrbereit ist.
Soll es schneller gehen, braucht man ein Schnellladegerät. Damit ist das Fahrzeug in 20 Minuten von 10% auf 80% geladen. Vor allem unterwegs praktisch, weshalb immer mehr Raststätten sich mit Ladesäulen ausstatten. Eine Ladesäule kostet etwa 35.000€.
In Altenbeken stehen am Marktplatz zwei Ladestationen, die von der Westfalen Weser Netz GmbH betrieben werden. Dort kann mit bis zu 22kW geladen werden.
Listenpreis für den Nissan Leaf liegt derzeit bei 23.365€, wobei noch 79€ monatliche Batteriemiete hinzukommen, wenn man diese nicht mitkauft. 25.365€ mit 30kWh statt 24kWh. Je nachdem was man für Strom zahlt oder eine Solaranlage besitzt kann der Verbrauch günstiger sein. KFZ-Steuer ist aktuell für Elektrofahrzeuge bei 0€. Auch das Service ist bei Elektrofahrzeugen meist günstiger als für Verbrennerfahrzeuge.
Schaut man unter die Motorhaube des Leaf wirkt es auf den ersten, ungeschulten Blick wie ein Verbrennerfahrzeug. Allerdings handelt es sich bei dem großen Kasten nicht um den Motorblock, sondern den Wechselrichter. Der Motos selbst befindet sich weiter unten zwischen den Rädern.
Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann dies am Tag der Elektromobilität in Altenbeken machen.
Sonntag, 7. Mai 2017
11:30 – 17:00 Uhr
Am Marktplatz, 33184 Altenbeken
Neben den Fahrzeugen und Fahrer_innen gibt es eine von einem Elektroauto betriebene Bühne und Verpflegung durch die Bergkäserei Bierßenhof und Den Fladenwagen.